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Die globale Prohibition von Cannabis: Geschichte, treibende Kräfte und Profiteure

Die Geschichte der Prohibition von Cannabis ist ein komplexes Geflecht von sozialen, politischen und wirtschaftlichen Einflüssen, die die Welt in eine harte Anti-Cannabis-Haltung drängten. Um ein umfassendes Verständnis von diesem Phänomen zu erlangen, müssen wir uns auf die historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte konzentrieren, die zur weltweiten Prohibition von Cannabis geführt haben.

Einleitung

Cannabis, auch bekannt als Marihuana, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und wurde für medizinische, industrielle und spirituelle Zwecke genutzt. Obwohl es einst ein akzeptierter Teil vieler Kulturen war, wurde Cannabis im 20. Jahrhundert in den meisten Teilen der Welt illegalisiert. Die Frage, die sich stellt, ist: Wie kam es dazu und wer profitierte davon?

Geschichtlicher Hintergrund

Cannabis wurde seit Jahrtausenden für medizinische und industrielle Zwecke genutzt, bis es im 20. Jahrhundert allmählich illegal wurde. Die Anfänge der Prohibition von Cannabis können bis in die 1930er Jahre in den USA zurückverfolgt werden, wo eine intensive Anti-Cannabis-Kampagne dazu führte, dass der Marihuana Tax Act von 1937 verabschiedet wurde. Dieses Gesetz kriminalisierte de facto den Besitz oder Verkauf von Marihuana, indem es extrem hohe Steuern auf den Umgang mit Cannabis erhob.

Die Gründe für die Anti-Cannabis-Bewegung in den USA waren vielschichtig und umstritten. Einige Historiker argumentieren, dass rassistische Vorurteile und soziale Ängste gegen mexikanische Immigranten, die oft mit dem Konsum von Marihuana assoziiert wurden, eine Rolle spielten. Andere behaupten, dass wirtschaftliche Interessen und Machtspiele der Industrie eine entscheidende Rolle spielten. Insbesondere die aufstrebende synthetische Textil- und Papierindustrie sowie die Pharmaindustrie sahen in der vielseitigen Nutzpflanze Hanf eine ernstzunehmende Konkurrenz.

In den Jahrzehnten nach der Verabschiedung des Marihuana Tax Act begannen auch andere Länder, Cannabis zu verbieten. Dieser Prozess wurde durch die Ratifizierung des Einheitlichen Betäubungsmittelübereinkommens der Vereinten Nationen im Jahr 1961 beschleunigt, welches Cannabis als eine Droge mit erheblichem Missbrauchspotenzial und ohne akzeptierten medizinischen Nutzen einstufte. Diese internationale Vereinbarung verpflichtete die Unterzeichnerstaaten, die Produktion, den Verkauf und den Konsum von Cannabis zu reglementieren und zu kontrollieren.

Wer profitierte von der Prohibition von Cannabis?

Die Frage, wer von der Prohibition profitierte, ist eine umstrittene und komplexe Angelegenheit. Es ist jedoch unbestreitbar, dass bestimmte Akteure und Interessengruppen von der Illegalität von Cannabis profitierten.

Erstens profitierte die Strafjustizsysteme von vielen Ländern. Mit der Kriminalisierung von Cannabis entstand eine neue Klasse von “Verbrechern”, die die Gefängnisse füllten und eine Rechtfertigung für die Aufrechterhaltung und Ausweitung der Strafjustizapparate boten. Die Prohibition führte zu einer massiven Zunahme von Verhaftungen und Verurteilungen im Zusammenhang mit Drogen, insbesondere in den USA.

Zweitens profitierten die organisierten kriminellen Syndikate, die den illegalen Drogenhandel kontrollierten. Mit der Illegalität von Cannabis stieg die Nachfrage nach illegalen Drogen, und der Schwarzmarkt boomte. Kartelle und kriminelle Organisationen übernahmen die Kontrolle über den Anbau, den Transport und den Verkauf von Cannabis und erzielten damit enorme Profite. Die Prohibition von Cannabis verschaffte diesen kriminellen Organisationen eine einträgliche Einnahmequelle und stärkte ihre Macht und ihren Einfluss.

Drittens profitierten bestimmte Industrien, insbesondere die Pharmaindustrie, die Alkoholindustrie und die Tabakindustrie. Alle drei sahen in Cannabis eine potenzielle Konkurrenz und haben in vielen Fällen Anti-Cannabis-Lobbyarbeit betrieben, um ihren eigenen Marktanteil zu schützen.

Die Pharmaindustrie, zum Beispiel, profitierte von der Prohibition, indem sie den Markt für medizinische Behandlungen monopolisierte, die Cannabis möglicherweise ersetzen oder ergänzen könnte. Ähnlich profitierte die Alkoholindustrie, indem sie Cannabis als eine gefährliche und illegale Droge darstellte, während sie ihre eigenen Produkte als sichere und legale Alternativen verkaufte. Die Tabakindustrie hatte ähnliche Interessen, insbesondere in Ländern, in denen das Rauchen von Cannabis verbreitet war.

Fazit

Die Prohibition von Cannabis war und ist ein komplexes Phänomen, das von einer Vielzahl von Faktoren getrieben wird. Obwohl die Beweggründe hinter der Prohibition vielfältig sind, ist es unbestreitbar, dass bestimmte Gruppen von der Illegalität von Cannabis profitierten. Von Strafjustizsystemen über organisierte kriminelle Syndikate bis hin zu bestimmten Industrien haben viele Akteure ein Interesse daran, den Status quo aufrechtzuerhalten.

Gleichzeitig wächst die Erkenntnis, dass die Prohibition von Cannabis in vielerlei Hinsicht schädlich ist. Sie kriminalisiert Millionen von Menschen, stärkt den organisierten Verbrechen und verhindert den Zugang zu einer Pflanze, die medizinisches und industrielles Potenzial hat. In den letzten Jahren gibt es weltweit Bestrebungen, die Gesetze zu lockern und den Weg für eine verantwortungsvolle Nutzung von Cannabis zu ebnen. Nur die Zeit wird zeigen, wie sich die Geschichte der Prohibition von Cannabis weiterentwickelt.