Amsterdam: Stadt setzt Kiffverbot in der Öffentlichkeit durch

In einem unerwarteten Schritt hat die Stadt Amsterdam das Kiffen in der Öffentlichkeit verboten. Dieses Verbot ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Massen des Tourismus einzudämmen und den Einwohnern ihre Lebensqualität zurückzugeben. Die Reaktionen auf das Verbot sind gemischt.

In der gesamten Altstadt von Amsterdam hängen nun Verbotsschilder, und obwohl einige Einheimische und Touristen überrascht sind, ist das Verbot tatsächlich in Kraft getreten. Das Kiffverbot gilt für die Kernstadt, einschließlich des bekannten Rotlichtviertels “De Wallen”, und betrifft sowohl Touristen als auch Einheimische.

Die Einwohner von Amsterdam sind gespalten. Einige begrüßen das Verbot und hoffen, dass sie nun vor der ständigen “Rauchwolke” verschont bleiben. Andere sind skeptisch und bezweifeln die Wirksamkeit des Verbots. Ein häufig vorgebrachter Punkt ist die Herausforderung der Durchsetzung. Die Einheimischen erinnern sich an das wenig erfolgreiche Alkoholverbot auf offener Straße und bezweifeln, dass das Kiffverbot besser durchgesetzt wird. Bei Verstößen gegen das neue Verbot droht zunächst eine Verwarnung und bei Wiederholung ein Bußgeld von 100 Euro.

Auch die Coffeeshop-Betreiber sind unzufrieden mit dem Verbot, da sie Umsatzeinbußen befürchten, obwohl das Kiffen in ihren Räumlichkeiten und auf den Außenterrassen weiterhin erlaubt ist. Joachim Helms vom Verband der Cannabis-Händler argumentiert, dass das Verbot die Falschen trifft und weist darauf hin, dass die Kiffer in der Regel nicht die Ursache für Lärm und Kriminalität auf Amsterdams Straßen sind.

Die Stadt Amsterdam versucht jedoch, den Massentourismus mit einer Vielzahl von Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Neben dem Kiffverbot schließen Kneipen nun früher, und es gibt Pläne, den Sextourismus aus der Innenstadt in einen Außenbezirk zu verlegen.

Zusätzlich hat Amsterdam eine Kampagne in Großbritannien gestartet, die sich an Party-Touristen und Junggesellengruppen richtet. Mit abschreckenden Videoclips in sozialen Medien werden sie aufgefordert, nicht mehr zum exzessiven Feiern nach Amsterdam zu kommen. Die klare Botschaft dieser Clips lautet: “Stay away – Bleibt weg aus Amsterdam!”

Die zukünftige Wirksamkeit und Durchsetzung dieser Maßnahmen bleibt abzuwarten. Die Hoffnung ist, dass sie zur Wiederherstellung der Lebensqualität in der Stadt beitragen und gleichzeitig den Massentourismus in Amsterdam kontrollieren können.

 

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/amsterdam-kiffverbot-102.html

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